Die deutsche Automobilindustrie will mit Rekordinvestitionen ihre Wettbewerbsfähigkeit bewahren. Nach Angaben von Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), planen Hersteller und Zulieferer zwischen 2025 und 2029 weltweite Ausgaben von rund 320 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung.
Zusätzlich sollen etwa 220 Milliarden Euro in Sachinvestitionen wie den Neu- und Umbau von Werken fließen. Damit summieren sich die Investitionen in den kommenden fünf Jahren auf mehr als eine halbe Billion Euro. Doch ein Großteil dieser Mittel wird nicht in Deutschland investiert. Der Hauptanteil fließt ins Ausland, was Müller laut der Bild scharf kritisiert. „Alarmierend“, nennt sie diese Entwicklung, denn „der Standort Deutschland wird leider immer unattraktiver.“
Die Verbandschefin warnt, dass diese Verlagerung Folgen für Wohlstand und Beschäftigung in Deutschland haben werde. Müller fordert daher umfassende politische Reformen. Sie plädiert für weniger Regulierung und Bürokratie, günstigere Energiepreise und ein wettbewerbsfähigeres Steuersystem. „Die Liste der Aufgaben ist lang, jetzt muss die Politik die Ärmel hochkrempeln“, mahnt sie. Nur so könne Deutschland wieder zu einem attraktiven Standort für Investitionen werden.
Gleichzeitig betont Müller, dass die hohen Investitionen die Entschlossenheit der Branche zeigen. „Wir arbeiten mit aller Kraft und hohen Investitionen daran, auch künftig die weltweit besten digitalen und klimaneutralen Produkte für die Mobilität der Zukunft anzubieten.“
Ein Schwerpunkt der Investitionen liegt auf der Entwicklung neuer Antriebstechnologien. Besonders stark fließt das Geld in die Elektromobilität. Müller sieht darin den wichtigsten Weg in die Zukunft, schließt aber andere Technologien nicht aus. „Wir sind überzeugt: Elektromobilität wird weit überwiegend der Antrieb der Zukunft sein, aber Plug-in-Hybride, Wasserstoff sowie erneuerbare Kraftstoffe müssen als Teil der Lösung anerkannt werden.“ Nur mit diesem Mix lasse sich Klimaschutz wirksam umsetzen. „Klimaschutz gelingt nicht mit der Technologie-Scheuklappe“, so Müller.
Automobile Magazine-Germany





































































































