Auf dem Werksgelände von Tesla in Grünheide nahe Berlin sollen künftig Feuerwehren aus ganz Deutschland im Umgang mit Elektroautos geschult werden. Kürzlich fand an einem Wochenende die erste Übung statt, bei der Einsatzkräfte nach einem simulierten Verkehrsunfall die praktische Rettungsarbeit trainierten. Reporter des rbb berichten, dass Feuerwehrleute aus Fürstenwalde zu den ersten Teilnehmern gehörten und bei der Übung ein E-Auto mit Spreizern, Scheren und Sägen zerlegten.
Feuerwehrmann Martin Haschick schilderte, dass der Widerstand beim Öffnen des Dachs oder beim Herausschneiden einer Tür größer war als erwartet. „Ich habe im ersten Versuch gezeigt, wie man es vielleicht nicht macht, weil wir halt auch auf die älteren Fahrzeuge trainiert sind, und das hat schon länger gedauert, als ich es erwartet habe.“ Der Aha-Effekt habe deutlich gemacht, wie unterschiedlich moderne Fahrzeuge konstruiert seien und was bei künftigen Einsätzen beachtet werden müsse.
Tesla stellte die Fahrzeuge für die Übungen selbst zur Verfügung – aus praktischen Gründen, wie Patrick Fath, Leiter der Werkfeuerwehr, erklärte. Viele Feuerwehren könnten sonst nur mit alten, schrottreifen Autos üben, deren Bauweise nicht mehr dem aktuellen Stand entspreche. „Das, was uns aber im täglichen Leben passieren kann – auf der Autobahn, auf den Straßen – sind die modernen Fahrzeuge“, sagte Fath und verwies auf Elektroautos ebenso wie auf SUVs.
Moderne Fahrzeuge seien robuster gebaut, da große Karosserieteile oft aus einem Guss gefertigt würden. Das erhöhe zwar die Sicherheit, erschwere aber die Arbeit der Rettungskräfte. Brennende Elektroautos stellten hingegen kein gravierendes Problem dar. „Studien und die Erfahrungen der letzten Jahre haben schon gezeigt, dass Elektrofahrzeuge viel seltener brennen als herkömmliche Antriebe“, so Fath. Zudem gebe es weniger brennbare Stoffe und keine Treibstofftanks, wodurch auch weniger Zündquellen vorhanden seien.
Schwieriger kann sich jedoch das Löschen gestalten, falls die Batterie in Brand gerät. Während ein Verbrenner laut Berichten etwa 2.000 Liter Wasser benötigt, sind bei Elektroautos bis zu 20.000 Liter erforderlich. In Grünheide bei Tesla finden aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen keine Übungen mit echten Bränden oder austretenden Flüssigkeiten statt, da das Gelände in einem Trinkwasserschutzgebiet liegt.
Beim Auftakt der neuen Schulungsreihe waren auch Vertreter des Brandenburgischen Innenministeriums anwesend. Sie sollten das Konzept prüfen und Feedback geben. In Zukunft sollen auch Führungskräfte regionaler Feuerwehren und der Landesfeuerwehrschulen zu den Trainings eingeladen werden.
Automobile Magazine-Germany






































































































