BYD hat sich vom Batteriehersteller in wenigen Jahren zu einem der führenden Anbieter von Elektroautos entwickelt. Der China-Konzern hat ambitionierte Ziele für die internationale Expansion, der erhoffte Erfolg hat sich bisher aber nicht eingestellt. Vor dem Hintergrund des langsameren Wachstums in diesem Jahr äußerte sich Präsident Wang Chuanfu vor Investoren zu den Zukunftsaussichten von BYD.
Die Inlandsverkäufe von BYD seien 2025 zurückgegangen, da der technologische Vorsprung des Unternehmens nicht mehr so ausgeprägt sei wie in den Vorjahren. Der „Wow-Faktor“ der technologischen Errungenschaften habe nachgelassen, so Wang.
Gleichzeitig habe sich der Preiskampf in der Branche verschärft, was mit der zyklischen Natur der Produkt- und Technologieentwicklung im Einklang stehe. Darüber hinaus müsse das Problem der langsamen Ladegeschwindigkeiten von Elektroautos bei niedrigen Temperaturen dringend durch technologische Durchbrüche gelöst werden.
„Ich sage, dass unsere Technologie derzeit noch nicht ausgereift genug ist, weil von uns wichtige technologische Ankündigungen bevorstehen, aber ich kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Details bekannt geben“, erklärte Wang. Die Kernkompetenz von BYD liege in der Technologie. Sein Team aus 120.000 Ingenieuren sei die wichtigste Stütze, um technologische Herausforderungen zu bewältigen und die Führungsposition wiederherzustellen.
Das Unternehmen wird laut dem BYD-Vorstandsvorsitzenden in den nächsten zwei bis drei Jahren seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie seine Einsatzbemühungen intensivieren, um fortschrittliche Innovationen zu liefern und den technologischen Vorsprung auszubauen. Man werde zudem die bisher trägen Marketingaktivitäten angehen und auch den Vertrieb stärken. Das Ziel sei, die technologischen Vorteile besser als Wettbewerbsvorteil zu nutzen.
BYD werde zudem seine Expansionsbemühungen steigern, sagte Wang. In Europa will der chinesische Stromer-Riese sein Vertriebsnetz bis zum Ende des nächsten Jahres verdoppeln. Das soll die Expansion des Unternehmens auf dem Kontinent forcieren. „Bis Ende 2025 werden wir mit 1.000 Verkaufsstellen in Europa vertreten sein, und nächstes Jahr werden wir diese Zahl verdoppeln“, sagte im November Maria Grazia Davino, Regionalgeschäftsführerin von BYD für Europa.
BYD verfolgt in Europa laut Davino eine „langfristige Lokalisierungsstrategie”. Bisher sei man bereits in 29 Märkten vertreten. Die Managerin verwies auf das bald eröffnende Werk des Unternehmens in Ungarn, sein erstes auf dem Kontinent. Auch in der Türkei ist eine Fabrik geplant. Ein dritter Standort in Europa ist in Erwägung, Favorit dafür soll Spanien sein. Auch Batterien könnten zukünftig in einem europäischen Land gefertigt werden.
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