Die Bundesregierung plant eine neue Kaufprämie für Elektroautos und Plug-in-Hybride. Mit dem Förderprogramm wollen Union und SPD vor allem Haushalten mit kleinem oder mittlerem Einkommen den Kauf ermöglichen. Dafür sollen ab 2026 insgesamt drei Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds fließen. Die Unternehmensberatung Deloitte warnt, dass die E-Auto-Subvention ohne vorbeugende Maßnahmen auch den chinesischen Konkurrenten der deutschen Hersteller nützen könnte.
Jedes Jahr könnten in Deutschland bis zu 180.000 Stromer zusätzlich abgesetzt werden, schätzen die Berater, der Großteil davon reine Batterieautos. Der Fördertopf von drei Milliarden Euro könnte demnach bis zum Jahr 2030 für 750.000 zusätzliche E-Fahrzeuge auf den deutschen Straßen reichen. Die europäische E-Auto-Produktion wird nach Einschätzung von Deloitte aber nicht ausreichen, um den Bedarf vollständig zu decken.
Branchenexperte Harald Proff plädiert dafür, die Förderung an die Herstellungsregion zu knüpfen. „Um die europäische Automobilwirtschaft tatsächlich zu fördern, müssen jedoch Local-Content-Kriterien definiert werden, damit wir nicht Gefahr laufen, mit deutschen Steuergeldern Importfahrzeuge aus China zu subventionieren“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur den Berater. Mit Local Content wird der Anteil an der Wertschöpfung bezeichnet, der in einer Region erbracht und nicht importiert wird.
Die Bundesregierung hat vor, den Kauf oder das Leasing von Batterieautos und Plug-in-Hybriden wieder zu fördern. Die Unterstützung in Höhe von mindestens 3.000 Euro richtet sich an „Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen“. Die obere Einkommensgrenze liegt bei 80.000 Euro. Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 3.000 Euro erhalten einen weiteren Zuschuss von 1.000 Euro. Wenn im Haushalt Kinder leben, gibt es noch einmal mehr Geld. Maximal wird der Stromer-Kauf mit 5.000 Euro staatlich gefördert.
Das nun geplante neue Förderprogramm wird nach derzeitigem Stand ohne die von Deloitte geforderten „Local Content“-Kriterien aufgelegt. Demnach werden auch Modelle aus China-Produktion subventioniert. Die Autobauer der Volksrepublik zieht es zunehmend nach Europa und auch Deutschland. Sie haben in den vergangenen Jahren große Überkapazitäten aufgebaut und sind nun auf Exporte angewiesen. Die vor einem Jahr aktivierten zusätzlichen Zölle der EU scheinen das nicht wesentlich zu bremsen.
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