Citroën-Deutschlandchef Thomas Goldboom präsentiert sich im Gespräch mit dem Portal Edison als Elektroauto-Fan. Er erklärt die Stromer-Strategie der Franzosen, die den Fokus zunehmend auf erschwingliche Modelle legt.
„Wir haben das große Glück, mit dem ë-C3 (Artikelbild) und dem ë-C3 Aircross zwei nagelneue Modelle zu haben, die extrem gut ankommen“, so Goldboom. 2024 sei bereits jedes vierte bis fünfte verkaufte Auto vollelektrisch gewesen. 2026 solle jeder dritte Kunde elektrisch fahren.
Das Problem bei der Elektromobilität sei nicht die Technik, sondern der Preis. Wenn Elektro- und Verbrennerfahrzeuge zum gleichen Leasingtarif angeboten werden, dann funktioniere das. „Das war wirklich ein guter Move von uns“, freut sich der Deutschlandchef. Er sei „ein Elektrogläubiger, schon immer gewesen. Ich habe schon vor zehn Jahren Elektroautos verkauft“. Er glaube an den menschengemachten Klimawandel und daran, dass man eine Verantwortung für die nächste Generation hat.
Die E-Mobilität ist für den Manager eine logische Konsequenz. „Es gibt überhaupt keinen Grund mehr, warum 50 Prozent der Menschen morgen nicht elektrisch fahren sollten. Für die anderen 50 Prozent gibt es gute Gründe – etwa weil sie keine Wallbox haben oder lange Pendelstrecken. Aber das lässt sich in den nächsten zehn Jahren lösen.“
„Selbst viele Verbrenner fangen da erst an“
Mit dem neuen ë-C3 Urban möchte Citroën zeigen, dass elektrisches Fahren nicht teuer sein muss. „Das Auto kostet 19.990 Euro – und wenn der Händler ein bisschen mitgeht, vielleicht auch 19.000. Ich lade jeden herzlich ein, irgendwo ein anderes Auto für 20.000 Euro zu finden. Selbst viele Verbrenner fangen da erst an“, betont Goldboom.
Das Argument, Elektroautos seien unbezahlbar, habe man damit entkräftet. Auch der größere ë-C5 Aircross sei ein gutes Beispiel: „Er ist teurer als der Verbrenner, aber auch stärker, komfortabler und besser ausgestattet. Da darf das Elektroauto ruhig 100 Euro mehr kosten.“ Und wenn man zu Hause lade, seit das deutlich günstiger als einen Verbrenner mit Benzin zu betanken. Dass es auf der Autobahn an Schnellladern teurer sei, sei zu verkraften – dort zahle man auch für Benzin mehr.
Mit Blick auf politische Rahmenbedingungen fordert der Deutschland-Chef stabile Regeln: „Diese Verunsicherung – auch ob es neue Förderungen gibt oder nicht – hilft niemandem.“ Citroën werde sich an die Regeln der EU halten, aber nicht früher aufhören, Verbrenner zu verkaufen, als es die Politik verlangt. Die EU plant derzeit, dass ab 2035 nur noch ohne fossile Kraftstoffe betriebene Pkw neu zugelassen werden dürfen. Das bedeutet in der Praxis die Umstellung auf Elektro- und Wasserstoffautos.
Innerhalb der Stellantis-Gruppe ist Citroën Goldbloom zufolge klar positioniert: „Wir sind die komfortorientierte, mutige Marke. Komfortfederung, bequeme Sitze, eigenständiges Design – das gibt es nur bei Citroën.“ Der Anbieter sei „die Einstiegsmarke beim Preis, aber nicht bei der Qualität“. Im vierten Quartal wolle man dabei mehr Elektroautos zulassen als in den ersten neun Monaten zusammen. „Wir werden jetzt jeden Monat versuchen, um die 1000 Fahrzeuge oder mehr in die Auslieferung zu bringen. Das sieht sehr gut aus.“
Zum Artikel Citroën-Deutschlandchef Thomas Goldboom: „Ich bin ein Elektrogläubiger“ auf ecomento.de
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