Das Center of Automotive Management (CAM) hat einen Performance-Vergleich von globalen Automobilherstellern für den Zeitraum Q1 bis Q3 2025 veröffentlicht. Die durchschnittliche EBIT-Marge von führenden Autobauern sinkt demnach in den ersten drei Quartalen. Auch die operativen Gewinne der Unternehmen fallen gesamthaft.
Die globale Automobilindustrie steht laut den Analysten vor einer breiten Konsolidierungswelle, die auch etablierte Unternehmen unter erheblichen Transformationsdruck setzt. Wichtige Indikatoren sind die insgesamt rückläufigen Gewinne und Profitmargen der globalen Automobilhersteller in Q1-Q3 2025. Die branchenweite EBIT-Marge von neun führenden Autobauern sinkt auf nur noch 5,5 Prozent im Vergleich zu 7,8 Prozent des Vorjahres. Die kumulierten operativen Gewinne brechen um 29,3 Prozent ein. Die globalen Absatzzahlen und Umsätze der betrachteten Hersteller stagnieren im Mittel der Konzerne.
Nach drei Quartalen des Jahres 2025 sind die EBIT-Margen der führenden Autohersteller laut dem CAM spürbar unter Druck geraten. Besonders deutliche Rückgänge verzeichnen die Mercedes-Benz Group, deren Profitabilität von 9,7 auf 4,4 Prozent fällt, sowie General Motors und Tesla, die jeweils auf 4,7 beziehungsweise 4,2 Prozent abrutschen. Auch Toyota und Hyundai verlieren deutlich an Ertragskraft, liegen mit 8,4 beziehungsweise 7,5 Prozent aber weiterhin im überdurchschnittlichen Bereich. Rückgänge melden zudem die Volkswagen Group, BMW und BYD, die allesamt unter dem Vorjahresniveau bleiben.
Toyota erzielt mit 8,4 Prozent weiterhin die höchste EBIT-Marge und behauptet damit die Spitzenposition, wenn auch auf niedrigerem Niveau als im Vorjahr. Einzig Ford kann seine Profitabilität leicht steigern und verbessert sich von 2,9 auf immer noch unterdurchschnittliche 4,4 Prozent.
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Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Ertragsentwicklung je verkauftem Pkw. Im Mittel der betrachteten Automobilhersteller sinkt nach drei Quartalen 2025 der Gewinn pro Fahrzeug von 3.358 auf nur noch 2.218 Euro (-34 %). Trotz Gewinnrückgang erzielen im Vergleich die BMW Group und Mercedes-Benz mit rund 4.500 beziehungsweise 3.200 Euro noch die höchsten Gewinne pro Pkw. Besonders deutlich fällt der Rückgang bei Mercedes aus mit minus 55 Prozent, während bei BMW der Gewinn pro Pkw um 18 Prozent nachlässt. Mit einem Rückgang von 58 Prozent auf nur noch 819 Euro pro Fahrzeug rangiert die Volkswagen Group am unteren Ende des Vergleichs.
Unter den US-Herstellern kann Ford sein Ergebnis pro Fahrzeug von rund 1.100 Euro auf im Wettbewerbsvergleich immer noch deutlich unterdurchschnittliche 1.679 Euro steigern. Dagege erleiden General Motors und Tesla herbe Rückgänge von 47 beziehungsweise 45 Prozent. Während General Motors nur noch auf einen Gewinn pro Fahrzeug von weniger als 1.300 Euro kommt, schneidet Elektroautobauer Tesla mit 2.177 Euro noch deutlich besser ab. Auch der chinesische Stromer-Hersteller BYD, der seine E-Auto- und Plug-in-Hybrid-Absätze deutlich steigern kann, verbucht Gewinnrückgänge von – jedoch unterdurchschnittlichen – 26 Prozent und verdient pro Fahrzeug umgerechnet jetzt nur noch 1.103 Euro.
Die Umsätze der betrachteten Automobilhersteller erhöhen sich im Vergleichszeitraum nur um durchschnittlich 0,5 Prozent, wobei vor allem BYD und Toyota zulegen können. Dagegen müssen Mercedes, BMW und Tesla Umsatzrückgänge von 8,0 beziehungsweise 5,7 und 5,4 Prozent hinnehmen. Mit deutlichem Abstand bleibt Toyota der absatzstärkste globale Automobilhersteller: In den ersten neun Monaten 2025 setzte der japanische Konzern 7,1 Millionen Pkw ab und liegt damit klar vor Volkswagen mit 6,6 Millionen Fahrzeugen sowie General Motors mit 4,6 Millionen.
Dahinter folgen die Hyundai Group mit 4,3 Millionen und Ford mit 3,3 Millionen Fahrzeugen. BYD steigert seinen Absatz um rund 0,5 Millionen Fahrzeuge auf insgesamt 3,3 Millionen und verankert sich damit fest unter den absatzstärksten Automobilkonzernen.
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„Die Kurzanalyse der Performance-Daten im Jahr 2025 zeigt, dass die Automobilindustrie sich in einer Phase hoher Volatität mit tiefgreifenden Umbrüchen befindet. Das Zusammenspiel aus ökonomischen Wachstumsschwächen in wichtigen Märkten, unsicheren politischen Rahmenbedingungen, gewaltigen technologischen Transformationsherausforderungen und dem zunehmenden Wettbewerbsdruck neuer Akteure wird in den kommenden Jahren zu einem darwinistischen Ausleseprozess führen“, so Studienleiter Stefan Bratzel.
„Nur die Automobilhersteller, die im Sinne eines Spagats sowohl die betriebswirtschaftliche Effizienz und Flexibilität verbessern als auch gleichzeitig massiv in den technologischen Wandel investieren, haben eine hohe Überlebenschance. Strategische Allianzen werden an Bedeutung gewinnen, da viele Unternehmen die notwendigen hohen Investitionen in Elektromobilität, softwaredefinierte Fahrzeuge und automatisiertes Fahren nicht mehr allein tragen können. Entscheidend für eine erfolgreiche Zukunft sind Innovation, Geschwindigkeit, Kosteneffizienz und Flexibilität.“
Automobile Magazine-Germany






































































































