Ein Blackout im Stromnetz hätte unmittelbare Folgen für die Bevölkerung, davor warnen auch Elektroauto-Kritiker. Unter den Deutschen gaben bei einer Umfrage mehr als ein Drittel (38 %) an, eher oder sehr große Angst davor zu haben, dass über einen halben Tag oder länger der Strom in weiten Teilen des Landes ausfällt. 36 Prozent hingegen zeigen sich sehr gering oder eher gering besorgt.
Das geht aus einer repräsentativen Befragung des Marktforschungsunternehmen Appinio hervor, das 1.000 Deutsche im Auftrag des B2B-Energiedienstleisters Elevion Group und seiner Tochtergesellschaft Elevion Green befragt hat. Dabei zeigt sich, dass es unter den Menschen mit großer Blackout-Angst kaum Unterschiede zwischen Frauen (40 %) und Männern (37 %) gibt. Dafür sind die Unterschiede bei den Bundesländern augenfällig: In Berlin haben 60 Prozent und Brandenburg 58 Prozent eher beziehungsweise sehr große Blackout-Angst. In Schleswig-Holstein hingegen sind es nur 20 Prozent.
Die Erfahrungen mit Stromausfall sind in Deutschland jedoch gering: Mehr als die Hälfte (52 %) der Befragten gab an, im vergangenen Jahr keinen Stromausfall von mehr als 15 Minuten gehabt zu haben. Ein Drittel (33 %) hatte ein oder zwei Mal keinen Strom. Zehn Prozent gaben an, drei bis fünf Mal kurzfristig stromlos gewesen zu sein. Drei Prozent hatten diese Situation noch häufiger.
Skepsis, wie gut Unternehmen auf Blackout vorbereitet sind
Mehr als jeder Dritte (38 %) hält auch die deutschen Unternehmen für den Fall eines Blackouts gut vorbereitet, 31 Prozent gehen von einer schlechten Vorbereitung aus. Besonders hohes Vertrauen in die Vorbereitung haben die Berliner: 56 Prozent gehen davon aus, dass deutsche Unternehmen gut vorbereitet sind. Im Gegensatz dazu gehen die Schleswig-Holsteiner nur zu 14 Prozent von gut vorbereiteten Unternehmen aus.
Fast drei Viertel (74 %) der Befragten finden, deutsche Unternehmen sollten erneuerbare Energien wie Solaranlagen nutzen, um ihren eigenen Strom produzieren zu können und unabhängiger vom Strommarkt zu sein. Nur drei Prozent zeigen sich hier ablehnend.
„Um das Risiko eines Blackouts zu verringern, sind mehr Netzflexibilität und eine stärkere Entwicklung von Prosumer-Lösungen notwendig. Einerseits können Batteriespeicher für mehr Flexibilität im Stromnetz sorgen und – bei richtiger Planung – die Kosten für den Netzausbau senken. Andererseits kann die lokale Erzeugung von Energie am Ort des Verbrauchs den Bedarf an Spitzenlastkapazitäten im Netz reduzieren und zugleich als Notstromlösung dienen“, so Jaroslav Macek, CEO der europaweit tätigen Elevion Group, zu der auch Elevion Green gehört.
Mit welcher Zielsetzung begrüßen die Deutschen den gewerblichen Einsatz von Batteriespeichern und Photovoltaik-Anlagen? Als Nutzungsgründe bewerten die Befragten das Geldsparen und die Unabhängigkeit vom Strommarkt (je 81 %) am positivsten. Fossile Energien zu vermeiden, wird als Nutzungsgrund nur unwesentlich weniger positiv bewertet (79 %). Mehr als drei Viertel (76 %) finden es auch positiv, wenn ein Unternehmen öffentlich erklärt, dass es Solaranlagen und Batteriespeicher nutzt.
Die Umfrage zeigt auch: 59 Prozent nutzen privat noch keine Solarenergie. Wenn sie im Einsatz ist, wird sie vor allem genutzt, um Geld zu sparen (17 %), um unabhängiger zu sein (13 %) und aus Nachhaltigkeitsgründen (12 %).
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