Der neue Entwicklungschef von Mercedes-Benz Jörg Burzer ist von der Elektromobilität überzeugt. „Ich persönlich bin ein ganz, ganz großer Fan von Elektrofahrzeugen“, sage er kürzlich laut dem Portal Golem auf einer Veranstaltung im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart. Elektroautos böten in mehrfacher Hinsicht Vorteile und seien daher „das bessere Mobilitätskonzept“.
Die EU wollte eigentlich ab 2035 keine fossil betriebenen Verbrenner-Pkw mehr neu zulassen. Das würde faktisch den Umstieg auf Elektroautos und Wasserstofffahrzeuge bedeuten und wird deshalb oftmals als „Verbrenner-Aus“ bezeichnet. Doch auf Druck mehrerer Mitgliedstaaten, insbesondere Deutschland, weicht die EU die Regulierung wahrscheinlich auf.
Deutschland forderte zuletzt in Brüssel, dass auch „hocheffiziente Verbrenner“ in der EU eine Zukunft haben sollen. Regierungssprecher Stefan Kornelius definierte die Technik mit den Worten: „Hocheffiziente Verbrenner sind Verbrenner, die hocheffizient sind.“ Auf die Frage, wie hocheffizient seiner Meinung nach Verbrenner noch werden können, sagte Mercedes-Entwicklungschef Burzer: „Wir haben die höchst effizient elektrifizierten Hochleistungsverbrenner.“
Hohe Innovationsfähigkeit der E-Mobilität
Die geplante Abgasnorm Euro 7 werde noch einen Technologiesprung bedeuten. Burzer räumte jedoch ein: „Bei der Innovationsfähigkeit sieht man bei dem Thema Elektromobilität die größeren Potenziale, weil es einfach eine jüngere Technologie ist und das Innovationsfeld einfach breiter ist.“ Das betreffe beispielsweise das Batterieformat, die Kühlungsmöglichkeiten oder die Integration der Batterie in das Gesamtkonzept des Fahrzeugs.
„Es gibt unglaublich viele Innovationsthemen, die man natürlich ausspielen kann. Und das ist einfach der Unterschied zwischen einer über 100 Jahre alten Technologie und einer sehr, sehr neuen Technologie“, sagte Burzer. Er sehe zwar durchaus noch Verbesserungsmöglichkeiten bei Verbrennern, die Technologiesprünge werden seiner Ansicht nach aber „nicht so groß sein“.
Der Manager ist nach eigenen Angaben seit einigen Jahren nur noch elektrisch unterwegs und hat auch ein dazu passendes Ökosystem zu Hause. „Ich habe Photovoltaik auf meinem Dach zu Hause, ich habe einen Batteriespeicher im Keller und ich habe eine Ladestation am Parkplatz. Und es ist unglaublich schön, dieses Gefühl zu haben, dass man eigentlich durch die Sonne ein Auto fahren kann.“
Aber auch die Gesamtarchitektur eines Elektroautos sei ein zentraler Vorteil der Antriebsart. Es gebe zwischen Karosserie und Batteriepaket viele Anknüpfungspunkte, sodass das Fahrzeug insgesamt viel steifer als bei einem Verbrenner werde. Und der niedrige Schwerpunkt durch die Batterie im Fahrzeugboden erzeuge „dieses schwebende Gefühl bei einem Elektrofahrzeug“.
Dennoch begrüßt Burzer die erwartete Erleichterung in der EU für die Hersteller traditioneller Autos. „Das Wichtige ist, dass der Kunde das wählen sollte oder wählen kann, was der Kunde will“, meinte der Mercedes-Mann.
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