In Volkswagens Gläserner Manufaktur in Dresden ist diese Woche nach mehr als 165.500 Fahrzeugen das letzte Auto vom Band gerollt. Es handelte sich um ein rotes Elektroauto vom Typ ID.3 GTX. Das Fahrzeug soll mit den Unterschriften sämtlicher Mitarbeiter als Erinnerung am Standort bleiben und in künftige Besucherführungen eingebunden werden.
Vor 24 Jahren eröffnete der Konzern die gläserne Manufaktur in Dresden. Käufer der Luxuslimousine Phaeton konnten dort zuschauen, wie ihr Wagen zusammengesetzt wurde und ihn am Ende mitnehmen. Später folgte die Produktion des e-Golfs. Zuletzt wurde der elektrische Kompaktwagen ID.3 am Standort gebaut.
Volkswagen richtet die Gläserne Manufaktur Dresden (GMD) neu aus. Gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der Technischen Universität Dresden will man am Standort ab dem nächsten Jahr einen Innovationscampus für zentrale Technologiefelder aufbauen, darunter Künstliche Intelligenz, Robotik, Mikroelektronik und Chip-Design.
Die 2002 eröffnete Gläserne Manufaktur bleibt Auslieferungs- und Forschungszentrum von VW (Zum Vergrößern anklicken) | Bild: VW
Die Absichtserklärung sieht unter anderem vor, dass Volkswagen der TU Dresden umfangreiche Flächen in der 2002 eröffneten Manufaktur bereitstellt. Insgesamt investieren beide Partner in den kommenden sieben Jahren mehr als 50 Millionen Euro in Forschung, Technologieentwicklung sowie vier neue Stiftungsprofessuren. Darüber hinaus bleibt die Manufaktur als Auslieferungs- und Forschungsstandort sowie Erlebniswelt von Volkswagen erhalten.
Mit der Neuausrichtung setzt der Konzern einen Punkt des vor einem Jahr gemeinsam mit der Arbeitnehmerseite vereinbarten Programms „Zukunft Volkswagen“ um. Dieses sieht vor, die Fahrzeugfertigung in Dresden Ende dieses Jahres auslaufen zu lassen. Deutschlandweit werden die technischen Produktionskapazitäten bis 2028 um mehr als 730.000 Fahrzeuge pro Jahr reduziert. Zudem hatten sich Unternehmen und Betriebsrat darauf geeinigt, an den deutschen Volkswagen-Standorten bis zum Jahr 2030 sozialverträglich 35.000 Arbeitsplätze abzubauen.
Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Marke sicherzustellen. Im Gegenzug wurde für alle Beschäftigten der Volkswagen AG und Volkswagen Sachsen GmbH eine Beschäftigungssicherung bis zum Jahr 2030 vereinbart.
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