Im aktuellen Betreiber-Check von Charging Radar, P3 und Autobild wurden Schnellladeanbieter in Deutschland bewertet. Die Analyse beruht auf drei gleich gewichteten Kriterien: der Größe des Ladenetzwerks, dem Ladepreis sowie dem Nutzerkomfort zum Stichtag 15. Juli 2025. Berücksichtigt wurden Anbieter mit mindestens 100 High-Power-Charging-Ladepunkten (HPC). Insgesamt decken die untersuchten Anbieter mit 26.500 Ladepunkten fast zwei Drittel des deutschen Schnellladenetzes ab.
Im Vergleich zeichnen sich drei zentrale Trends ab: Schnellladepunkte entstehen zunehmend auch abseits der Autobahnen und anderen Fernstraßen, etwa an Supermärkten oder Restaurants. Zweitens drängen neue Anbieter wie Electra, Eviny oder Jet auf den deutschen Markt und sorgen für mehr Vielfalt. Drittens wird der Nutzerkomfort – etwa durch Toiletten, Gastronomie oder Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe – immer wichtiger.
Den Gesamtsieg sichert sich EnBW mobility+ mit 78 Punkten. Das Energieunternehmen betreibt mit 6.500 Ladepunkten an rund 1.290 Standorten das größte Schnellladenetz in Deutschland. In der Einzelwertung zur Netzwerkgröße und -verteilung erreicht EnBW als einziger Anbieter ein sehr gutes Ergebnis mit 91 Punkten.
Den zweiten Platz teilen sich EWE Go und Ionity mit jeweils 71 Punkten. EWE Go punktet durch den günstigsten Ladepreis im Test (0,52 Euro/kWh) und überzeugt zudem mit dem besten Zusatzangebot für Autofahrer, etwa durch nahegelegene Einkaufsmöglichkeiten und WCs. Ionity wiederum wird Testsieger beim Ultraschnellladen mit bis zu 400 kW Leistung, die auch bei mehrfacher Belegung gehalten wird. Ionity überzeugt zudem beim Nutzerkomfort.
Fastned aus den Niederlanden wird ebenfalls für seinen Nutzerkomfort ausgezeichnet, die hohe Verfügbarkeit der Ladepunkte wird als sehr gut bewertet. Tesla betreibt mit 3.490 „Supercharger“-Ladepunkten das zweitgrößte Netz in Deutschland und gewinnt den Test in der Kategorie Ad-hoc-Laden für Tesla-Fahrer, die im Schnitt 0,50 Euro/kWh zahlen. Auch Fremdmarken laden bei Tesla mit 0,60 Euro/kWh vergleichsweise günstig.
Die Ölmulti-Angebote Aral Pulse und Shell Recharge belegen mit jeweils 69 Punkten gemeinsam Platz vier im Gesamtranking. Die beiden Tochterunternehmen großer Tankstellenketten verpassen nur knapp eine gute Bewertung.
Vier Anbieter werden als innovative Newcomer prämiert: Jet und Eviny bieten mit 0,49 Euro/kWh den günstigsten Ad-hoc-Ladepreis per Karte. Das Mercedes-Benz Charging Network erhält eine Auszeichnung für die Möglichkeit, Ladepunkte für 15 Minuten zu reservieren. Electra punktet mit seinem Fokus auf urbane Standorte und Verkehrsknotenpunkte.
Als zuverlässigster Anbieter beim Schnellladen wird Pfalzwerke ausgezeichnet. Dort brechen nur 2,8 Prozent der CCS-Ladevorgänge in den ersten vier Minuten ab – der Bestwert im Test, er wird mit 100 Punkten als sehr gut bewertet.
Citywatt gewinnt den Testsieg in der Kategorie geringstes Wartezeitrisiko. An den großen Ladeparks mit insgesamt 480 Ladepunkten ist die Wahrscheinlichkeit, einen freien Platz zu finden, besonders hoch. Citywatt gehört damit zu den vier Anbietern, die im Gesamtergebnis die Note „gut“ erhalten.
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