Der deutsche Gebrauchtwagenmarkt zeigt sich im dritten Quartal 2025 auf den ersten Blick stabil. Bestände, Besitzumschreibungen und Standzeiten bewegen sich überwiegend auf dem Niveau des Vorjahres, die Nachfrage bleibt solide. Gebrauchte Elektrofahrzeuge gewinnen weiter an Käuferzuspruch.
Doch der Eindruck trügt, denn es gibt erste Anzeichen, die den weiteren Jahresverlauf negativ beeinflussen könnten, wie der aktuelle MarktReport des Online-Marktplatzes AutoScout24 für das dritte Quartal 2025 zeigt.
Nach einem eher verhaltenen Sommer zog demnach die Nachfrage im September spürbar an: Die Besitzumschreibungen lagen laut KBA mit rund 560.000 Fahrzeugen sechs Prozent über dem Vorjahreswert. Auf Quartalssicht bleibt das Niveau jedoch nahezu unverändert (+1 %) – insgesamt bewegt sich der Markt damit nur leicht über Vorjahr.
Auch die Preise zeigen sich stabil: Mit durchschnittlich 27.527 Euro kostet ein Gebrauchtwagen im September nahezu so viel wie vor einem Jahr (+0,6 %), aber 2,4 Prozent (700 Euro) weniger als noch zu den diesjährigen Höchstwerten im Februar. Die Gebrauchtwagenbestände steigen im Vorjahresvergleich leicht an (+1 %), liegen aber weiter rund ein Viertel unter Vor-Corona-Niveau.
„Die Zahlen wirken auf den ersten Blick solide, doch unter der Oberfläche zeigen sich Warnsignale“, sagt Stefan Schneck, Deutschland Vertriebschef bei AutoScout24. „Die durchschnittliche Standzeit – also die Zeit zwischen dem Onlinestellen eines Fahrzeuginserats und dem Verkauf – ist im September auf 58 Tage gestiegen. Damit dauert der Verkauf vier Tage länger als im Vorjahr. Das weist darauf hin, dass sich der Absatz leicht verlangsamt und sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage wieder stärker verschiebt. Trotz saisonaler Belebung im Herbst dürfte das Jahr nicht ohne Bremsspuren zu Ende gehen.“
E-Auto-Preisrückgang verlangsamt sich deutlich
Positiv entwickelt sich hingegen das Segment der Elektrofahrzeuge. Zwar verbilligen sich gebrauchte E-Autos weiterhin, doch die Preisrückgänge fallen inzwischen deutlich moderater aus als in den vergangenen Jahren. Mit einem Durchschnittspreis von 34.648 Euro lagen gebrauchte Vollstromer im September nur noch 3 Prozent unter Vorjahr. Damit stabilisiert sich das E-Segment sichtbar. Im Preisvergleich über alle Antriebsarten bleiben E-Autos jedoch weiter teurer: Im Schnitt zahlen Käufer 7.120 Euro mehr als für einen durchschnittlichen Gebrauchtwagen – ein Aufschlag von 26 Prozent.
Wie die Top 10 der beliebtesten gebrauchten E-Autos zeigt, variieren die Preisrückgänge deutlich je nach Modell. Am stärksten ist der Wertverlust mit -22 Prozent beim Audi Q4 e-tron. Auf der anderen Seite steht der Smart ForTwo, der sich sogar um 2 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2024 verteuert.
Beliebtester gebrauchter Vollstromer ist nach wie vor das Tesla Model 3. Mit einem Preisrückgang von 14 Prozent innerhalb eines Jahres gehört dieses Fahrzeug gleichwohl zu den Modellen, die einen besonders starken Wertverlust zu verzeichnen haben.
Top 10 der beliebtesten gebrauchten E-Autos (Preis, Veränderung ggü. Vorjahr)
Tesla Model 3 (29.398 €, -14 %)
Audi Q4 e-tron (37.839 €, -22 %)
Renault Zoe (13.766 €, -7 %)
VW ID.3 (26.054 €, -2 %)
Tesla Model Y (38.045 €, -14 %)
VW ID.4 (34.880 €, -5 %)
Smart forTwo (13.482 €, +2 %)
Hyundai Kona (26.551 €, -5 %)
Porsche Taycan (95.187 €, -5 %)
Škoda Enyaq (38.190 €, -12 %)
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