Die Bundesnetzagentur hat neue Zahlen zur Entwicklung der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Deutschland veröffentlicht. Zum Stichtag 1. August 2025 verzeichnete das Ladesäulenregister der Behörde 175.141 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um rund 24.000 Ladepunkte oder 16 Prozent.
Ein klarer Trend geht in Richtung Schnellladeinfrastruktur. Besonders dynamisch wuchs die Zahl der Schnellladepunkte, die im Jahresvergleich um 34 Prozent zulegte – von 31.532 auf 42.147 Einheiten. Damit stieg die Zahl der DC-Schnelllader (Gleichstrom) um mehr als 10.000.
Parallel wuchs die Zahl der regulären AC-Ladepunkte (Wechselstrom) von 119.335 auf 132.994 Ladepunkte – ein Plus von 11 Prozent. Die gesamte in Deutschland installierte Nennleistung der Ladeeinrichtungen erhöhte sich von 5,45 auf 7,01 Gigawatt, was einen Zuwachs von 29 Prozent darstellt.
Im Segment der öffentlichen Geringlader (0–3,7 kW) wurde ein leichter Rückgang registriert. Auch Ladepunkte mit mittlerer Leistung zwischen 22 und 49 kW stagnieren nahezu und machen mit etwa 1.850 Ladepunkten nur einen kleinen Teil aus. Dagegen wuchs die Zahl der Ultraschnelllader mit mehr als 299 kW besonders stark: Binnen eines Jahres legte dieser Bereich um 43 Prozent zu und zählt nun knapp 13.500 Ladepunkte.
Regional zeigen sich große Unterschiede im Ausbau. Die drei führenden Bundesländer bleiben Bayern, Nordrhein-Westfalen (NRW) und Baden-Württemberg, alle mit rund 30.000 Ladepunkten. Bemerkenswert ist der Führungswechsel: NRW überholte Bayern erstmals nach acht Jahren. Zum 1. August verzeichnete NRW 34.063 Ladepunkte, Bayern 33.909. Bei den Schnellladern und der kumulierten Ladeleistung liegt Bayern noch immer vorne.
Besonders stark war das Wachstum in Hamburg (+26 %) und Sachsen-Anhalt (+20 %). Während Hamburg als Stadtstaat 3.788 Ladepunkte aufweist, sind es im flächenmäßig deutlich größeren Sachsen-Anhalt nur 2.979. Nur Niedersachsen (17.326 Ladepunkte, +16 %) und Hessen (14.121, +19 %) schaffen es hinter den drei Top-Bundesländern in den fünfstelligen Bereich.
Bei den Betreibern dominieren drei Unternehmen den Markt: EnBW mobility+ führt mit 10.320 Ladepunkten, gefolgt von E.ON Drive mit 4.555 Ladepunkten und Tesla mit 3.548 Ladepunkten. Wird nach installierter Leistung sortiert, verschiebt sich das Bild: EnBW mobility+ bleibt mit 894.240 kW an der Spitze, Tesla folgt dicht mit 877.000 kW. Auf dem dritten Platz liegt dann Ionity mit 412.150 kW.
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