Der Ausbau und die Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur wächst rasant. In einer Befragung von 2.210 Elektroautofahrern im August 2025 haben die Marktforscher von UScale erneut die Wahrnehmung und Nutzung von Ladeanbietern, den sogenannten Charge-Point-Operatoren (CPOs) und eMobility Service-Providern (eMSPs), untersucht.
Zentrale Ergebnisse der „EV Charging Services Study 2025“
Öffentliche Ladeangebote werden wichtiger: Der Anteil von E-Auto-Fahrern nimmt vor allem in den Großstädten zu. Damit steigt der Anteil des öffentlich geladenen Fahrstroms und die Bedeutung der öffentlichen Ladeanbieter im Alltag.
Informationsverhalten ändert sich: Fahrer informieren sich weiterhin intensiv über Ladeangebote, bevor sie entscheiden. Vergleichsportale gewinnen an Relevanz, soziale Medien verlieren als Quelle an Bedeutung.
Preissensibilität lässt nach: Trotz öffentlicher Kritik an den hohen Ladepreisen in Deutschland achten die derzeitigen E-Auto-Fahrer stärker auf Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit als auf Kosten.
Kundenbindung nimmt zu: Viele Fahrer nutzen je nach Situation verschiedene Anbieter – gleichzeitig wächst der Wunsch nach einem einzigen Ladedienst für alle Situationen.
Kundenzufriedenheit mit Anbietern verhalten: Nur 36 Prozent würden ihren bevorzugten Anbieter weiterempfehlen, 34 Prozent ausdrücklich nicht. So liegt der Net Promotor Score (NPS) – eine Kennzahl für die Weiterempfehlungsbereitschaft der bevorzugten Anbieter – bei nur zwei Punkten.
Ölgesellschaften im Wettbewerb gegen Versorger und CPOs
Ölgesellschaften befinden sich laut der Auswertung zunehmend im Wettbewerb gegen Versorger und CPOs: Der Marktanteil der Lade-Service-Anbieter aus der Mineralölindustrie ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Gerade E-Auto-Neueinsteiger präferieren häufiger Angebote der Ölgesellschaften.
Der Zugewinn der Ölgesellschaften geht hauptsächlich zulasten der reinen CPOs, wie dem Tesla-Supercharger-Netzwerk und anderer Nur-Ladestrom-Anbieter-Marken, sowie den Angeboten der großen Energieversorger.
Stadtwerke verlieren laut der aktuellen Lade-Studie leicht. Der jahrelange Rückgang der Roaminganbieter scheint gestoppt: Sie legen erstmals wieder zu. Laden beim Einzelhandel bleibt beliebt, spielt im Ranking der bevorzugten Anbieter jedoch keine Rolle.
„Dass E.ON und Aral mit ihrer Markenpower so schnell Marktanteile gewinnen, hätten wir nicht erwartet. Es zeigt, wie stark ein bekanntes Logo im Ladegeschäft wirkt“, so Axel Sprenger, Geschäftsführer von UScale. „Der Wettbewerb um Ladekunden nimmt Fahrt auf. Entscheidend ist jetzt, worin sich Anbieter unterscheiden – bloß Ladesäulen hinzustellen, wo noch Platz ist, reicht nicht mehr.“ Bemerkenswert sei zudem: „Zuverlässigkeit schlägt den Preis als wichtigstes Kriterium. Das ist ein klares Zeichen, dass die Technik im Alltag noch immer zu oft hakt.“
Zum Artikel „EV Charging Services Study 2025″: Starke Verschiebungen im Markt der Ladedienste“ auf ecomento.de
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