Der chinesische Technologiekonzern Xiaomi hat sein erstes Forschungs- und Entwicklungszentrum für Elektroautos außerhalb Chinas offiziell in München eröffnet. Mit diesem Schritt bereitet sich das Unternehmen auf seinen Markteintritt in Europa im Jahr 2027 vor.
Xiaomi ist bisher vor allem für seine Smartphones bekannt, hat sich jedoch im vergangenen Jahr in den E-Auto-Markt gewagt und mit der Sportlimousine SU7 in China bereits Verkaufserfolge erzielt. Auch das zweite Modell, das E-SUV YU7, stößt dort auf große Nachfrage.
Das Unternehmen will seine Elektroautos künftig auch international vertreiben. Im Vorfeld des Europa-Starts wurde nun das Forschungs- und Entwicklungszentrum in München offiziell eingeweiht. Der Standort startet zunächst mit 50 Mitarbeitern, wie das Handelsblatt berichtet. Zudem sind laut dem Portal Electrive auf LinkedIn mehr als 20 weitere Stellen ausgeschrieben.
Das Münchner Zentrum soll sich auf mehrere zentrale Bereiche konzentrieren, darunter Hochleistungsfahrzeugprojekte, die Entwicklung neuer Elektrofahrzeug-Technologien sowie Designinnovationen. Auch Kundenorientierung und Spitzenforschung zählen zu den erklärten Zielen des neuen Standorts. Xiaomi plant damit nicht nur Forschung zu betreiben, sondern auch marktspezifische Anpassungen vorzunehmen.
„Dieses Zentrum ist essenziell, um die Produkte an europäische Standards anzupassen“, erklärt Autoexpertin Beatrix Keim gegenüber dem Handelsblatt. Neben technischen Positionen suchen die Chinesen auch strategisch wichtige Fachkräfte, darunter einen Country Manager für Deutschland und einen Head of Retail Operations für den europäischen Vertrieb. Auch Experten für Fahrzeuglogistik, Zulassungen und After-Sales werden gesucht.
München entwickelt sich zunehmend zum europäischen Zentrum chinesischer E-Auto-Hersteller. Auch Xpeng, Li Auto und Nio haben sich dort mit eigenen Forschungs- oder Designzentren angesiedelt. Nun ist auch Xiaomi in der bayerischen Metropole vertreten.
Das Ziel von Xiaomi ist, innerhalb von 15 bis 20 Jahren einer der weltweit führenden Hersteller von Automobilen zu werden. Dafür müssen internationale Märkte bedient werden, darunter Europa. Bei der Expansion dürfte auch Deutschland im Fokus stehen: Xiaomi kooperiert schon seit diesem Jahr mit dem Nürburgring. Seit Mai ist man „Premium Partner“ der Rennstrecke in Rheinland-Pfalz und dort durch Werbeanlagen präsent. Xiaomi ist zudem Mitglied der Test- und Entwicklungsfahrten am Nürburgring.
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