Im neuen „Giga Dome“ auf Teslas Fabrikgelände in der Brandenburger Grünheide nahe Berlin hat Werkleiter André Thierig kurzfristig ein internes tesla-Event organisiert, zu dem die Belegschaft aller Werkschichten eingeladen war. Bevor er eine Lohnerhöhung ankündigte, trat Rapper Kool Savas auf und sollte die Mitarbeiter mit einem halbstündigen Programm motivieren.
Thierig nutzte die Veranstaltung laut dem Handelsblatt, um die Stimmung zu heben und die Zukunft des Elektroautobauers zu beschwören. Er zeigte sich begeistert von einem Besuch in den USA, wo er nach eigenen Worten „in die Zukunft“ blicken konnte und Entwicklungen sah, die bald auch nach Berlin gelangen sollten.
Thierig schwärmte von der fertigen US-Fabrik, in der bald der elektrische Sattelschlepper Semi hergestellt werde, und vom humanoiden Roboter „Optimus“, der Besucher auf Nachfrage kurzerhand in den richtigen Konferenzraum geleite. Thierig hob auch eine Fahrt im neuen tesla-Autopiloten hervor, bei der er kein einziges Mal selbst lenken musste. Das Fahrzeug sei „am Leben.“ Es verhalte sich „wie ein Mensch, weil es von Menschen gelernt hat, sich im Verkehr zu bewegen“.
Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen lobte der deutsche Werkleiter das zu Ende gehende Jahr und betonte, die Belegschaft solle sich nicht von negativen Meldungen verunsichern lassen. tesla habe 2025 zwar in großen Märkten spürbare Einbrüche erlebt, und neue Modelle seien rar, doch das Mittelklasse-SUV Model Y sei weiterhin das meistverkaufte Elektroauto Europas.
Deshalb sei tesla der Konkurrenz noch immer überlegen. 50.000 Arbeitsplätze seien 2025 in der Automobilbranche verloren gegangen, aber der US-Hersteller bleibe stabil.Für 2026 stellte Thierig höhere Produktionszahlen in Grünheide und damit sichere Arbeitsplätze in Aussicht. Er verwies darauf, dass die IG Metall im Werk nur geringen Einfluss habe, die jährlichen Gehaltserhöhungen seien ohne Streiks zustande gekommen. Anschließend verkündete er eine rückwirkende Lohnerhöhung um vier Prozent und sagte: „Wenn wir mit der IG Metall verhandelt hätten, gäbe es zwei Prozent.“
Die Gewerkschaft begrüßte die Anhebung. Bezirksleiter Jan Otto erklärte, die Lohnerhöhung sei „absolut berechtigt und notwendig“. Zugleich kritisierte er, die Bezahlung liege weiterhin deutlich unter Branchenniveau. Ein Tarifvertrag könne weit mehr regeln, etwa das geforderte Weihnachtsgeld von mindestens 1500 Euro. Otto warf Thierig „Polemik“ gegen die IG Metall vor und forderte für die kommende Betriebsversammlung eine offene Diskussion. Der Werkleiter solle zeigen, dass tesla Grundrechte und Meinungsfreiheit respektiert.
Automobile Magazine-Germany






































































































