Die Europäische Beobachtungsstelle für alternative Kraftstoffe (EAFO) hat neue Daten zur öffentlichen Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge (Heavy-Duty Vehicles, HDVs) in der EU27 veröffentlicht. Demnach gibt es derzeit 1.512 öffentlich zugängliche Ladeorte in der Europäischen Union. Diese Zahl umfasst ausschließlich öffentlich zugängliche Standorte, Ladeeinrichtungen in privaten Depots oder für Flottenbetrieb sind nicht Teil der Erhebung.
Von den erfassten Ladeorten sind 1.369 sogenannte „Mixed-Use“-Standorte, die sowohl HDVs als auch leichten Nutzfahrzeugen dienen. 143 Ladeorte sind ausschließlich für HDVs vorgesehen. Diese rein auf schwere Fahrzeuge ausgerichteten Ladeeinrichtungen nehmen laut EAFO zwar zu, bleiben aber im Vergleich noch selten. Besonders entlang wichtiger europäischer Verkehrskorridore ist jedoch ein Zuwachs dieser spezialisierten Ladepunkte zu beobachten.
Die meisten HDV-Ladestandorte befinden sich in Deutschland (479), gefolgt von Schweden (278), den Niederlanden (246), Dänemark (158) und Frankreich (101). Diese fünf Mitgliedstaaten stellen damit den Großteil der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge in der EU.
Die Datengrundlage basiert nicht auf einzelnen Ladepunkten, sondern auf sogenannten „Recharging Pools“ – physische Standorte, an denen ein oder mehrere Ladepunkte von einem Betreiber bereitgestellt werden. Ein Standort gilt dann als HDV-tauglich, wenn er mindestens einen Ladepunkt für schwere Fahrzeuge bietet, auch wenn er gleichzeitig von leichten Fahrzeugen genutzt werden kann.
Laut EAFO wird die Klassifizierung auf Standortebene vorgenommen: „Wenn ein Ort sowohl Ladepunkte für HDVs als auch für leichte Fahrzeuge enthält, wird er als Mixed-Use eingestuft.“
Die Daten werden monatlich aktualisiert, geprüft und bewertet durch Eco-Movement, den technischen Datenpartner der EAFO. Das Unternehmen bezieht seine Informationen direkt von Ladepunktbetreibern in der gesamten EU.
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