Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Dreame Technology hat Interesse an einer Ansiedlung in Brandenburg bekundet. Nach eigenen Angaben plant das Unternehmen, in die Luxus-Elektroauto-Produktion einzusteigen. Wie Dreame mitteilte, wird aktuell die Errichtung eines Werks nahe dem Tesla-Standort in Grünheide erwogen. Eine finale Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen.
Die Landesregierung bestätigte mittlerweile Kontakte zum Unternehmen, hält sich aber mit weiteren Details zurück. Ministerpräsident Dietmar Woidke erklärte am Rande einer Kabinettssitzung: „Es gibt Gespräche.“ Er merkte an, dass solche Projekte „gut und in Ruhe vorbereitet“ würden.
Dreame Technology, bislang bekannt für die Herstellung von Saug- und Mährobotern, kündigte in einer früheren Mitteilung an, sich künftig in der Automobilbranche engagieren zu wollen. Unternehmenschef Yu Hao habe sich persönlich für Deutschland als Standort ausgesprochen, ließ das Unternehmen auf Anfrage der Zeit verlauten. Der mögliche Standort befinde sich nahe dem E-Autowerk von Tesla in Grünheide.
In der Region Brandenburg, insbesondere rund um Grünheide, sieht das chinesische Unternehmen laut eigener Aussage Vorteile durch bestehende Lieferketten und logistische Infrastruktur. Diese könnten unter anderem dazu beitragen, die Logistikkosten zu senken. Ein Team von knapp 1.000 Mitarbeitern sei für das Automobilprojekt von Dreame bereits zusammengestellt.
Während sich Dreame von der Nähe zu Tesla den Aufbau einer effizienten Zulieferstruktur erhofft, steht eine mögliche Ansiedlung auch in der Kritik. Eine Bürgerinitiative äußerte sich ablehnend und verwies auf Umweltbedenken – Kritikpunkte, die bereits im Zusammenhang mit Tesla thematisiert wurden, etwa beim Wasserverbrauch oder der Abholzung von Waldflächen.
Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer betrachtet das Vorhaben mit Skepsis: „Man ist das zum Teil von Chinesen gewohnt, dass viel angekündigt wird“, sagte er gegenüber Rbb24. Die tatsächliche Umsetzung falle in der Realität jedoch öfter „bescheiden“ aus.
Von offizieller Seite hielt sich das Brandenburger Wirtschaftsministerium weiterhin bedeckt. Man kommentiere grundsätzlich keine Berichte zu möglichen Ansiedlungen, beobachte aber wirtschaftliche Entwicklungen genau, insbesondere im Hinblick auf den Standort Brandenburg, so die Landesregierung.
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