Mit der Elektroauto-Plattform „Neue Klasse“ bekräftigt BMW laut Konzernchef Oliver Zipse die Stärke, Systemkomplexität, Integration und Effizienz zu meistern. Man wisse, was die Kunden wollen und erkenne frühzeitig neue Trends in den einzelnen Märkten. Das Ergebnis seien Fahrzeuge, die die besten eigenen Technologien und auch die von regionalen Partnern „perfekt integrieren“. So könne BMW jederzeit das beste Produkt bieten.
„Gleichzeitig machen wir bereits jetzt Fortschritte bei der Dekarbonisierung“, erklärte Zipse. „Nach neun Monaten im Jahr 2025 liegen die Verkäufe vollelektrischer Fahrzeuge um 10 % über dem Vorjahr, was einem BEV-Anteil von 18 % am Gesamtabsatz entspricht. Plug-in-Hybride wuchsen im Jahresvergleich um fast 28 %, sodass der Gesamtanteil elektrifizierter Fahrzeuge bis September global 26,2 % beträgt.“
Europa zeigte dabei besonders starkes Wachstum – mit BEV-Anteilen von über einem Viertel am Gesamtabsatz, während BEV (Battery Electric Vehicle) und PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) zusammen 41 Prozent erreichten. Europa werde 2026 der wichtigste Absatzmarkt für den jüngsten, als erstes auf der Neuen Klasse basierenden BMW iX3 sein.
„Dank dieses soliden Ergebnisses sind wir voll auf Kurs, unser CO₂-Flottenziel in Europa für dieses Jahr zu erreichen“, so Zipse. „Damit setzen wir konsequent fort, was wir bereits seit mehreren Jahren tun. Für uns war schon lange klar, dass wir die Ziele für 2025 erreichen – ganz ohne Strafzahlungen, Pooling oder Durchschnittsbetrachtung.“
BMW will an Technologieoffenheit festhalten
Der Erfolg mit der technologieneutralen Strategie verleiht BMWs Stimme Gewicht in der laufenden Diskussion um die CO₂-Regulierung in der Europäischen Union, glaubt der CEO. „Wir haben unsere Klimaziele erreicht, indem wir uns an der Marktnachfrage und den Kundenbedürfnissen orientiert und gleichzeitig alle Antriebsvarianten kontinuierlich optimiert haben.“
Entscheidend sei nun, dass Europa die Ziele für 2030 und 2035 überdenkt. Ein Enddatum für eine bestimmte, erfolgreiche Technologie zu setzen, würde zu „einem massiven Schrumpfen der gesamten Industrie führen“. Das würde nicht nur der europäischen Industrie schaden, sondern auch Abhängigkeiten schaffen, die in der aktuellen geopolitischen Dynamik problematisch seien.
„Um Klimaziele zu erreichen und wirksame CO₂-Regelungen zu schaffen, müssen wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen – also den gesamten CO₂-Fußabdruck des Fahrzeugs und seiner Wertschöpfungskette berücksichtigen und auch klimaneutrale Kraftstoffe wie HVO100 miteinbeziehen“, forderte Zipse. „Dies würde unterschiedliche Marktbedürfnisse und ungleiche Infrastrukturentwicklung berücksichtigen sowie Europas Wertschöpfungsketten, Arbeitsplätze und industrielle Stärken schützen. Und vor allem würde er echten Klimaschutz und wirkliche CO₂-Einsparungen bringen.“
Wichtig sei, dass Unternehmen die Freiheit haben, unter Berücksichtigung von Kundenwünschen und -bedürfnissen die besten Lösungen zu entwickeln und angemessen in neue Wege und Technologien zu investieren, um die EU-Klimaziele zu erreichen. Vor diesem Hintergrund stehe man der geplanten EU-Regelung unter dem Titel „Greening the Fleets“ sehr skeptisch gegenüber, da sie das aktuelle Marktumfeld nicht ausreichend berücksichtige. Gewerbliche Flotten seien auf eine hohe Fahrzeugverfügbarkeit mit hohen Laufleistungen angewiesen. Die derzeit noch unzureichende Lade- und Wasserstoffinfrastruktur werde bis 2030 nicht in allen EU-Mitgliedstaaten garantiert sein.
Weitere Flottenvorgaben und zusätzliche Regelungen, die bestimmte Technologien ausschließen, seien nicht notwendig, um die CO₂-Ziele zu erreichen, so Zipse. Zudem behinderten sie die technologische Entwicklung und führten zu schädlichen Marktverzerrungen, die nicht die Kundenpräferenzen widerspiegeln. „Auch hier plädieren wir für einen ganzheitlichen und technologieneutralen Ansatz“, erklärte der BMW-Chef.
Automobile Magazine-Germany






































































































