
Die Automobilindustrie durchlebt einen entscheidenden Wandel: Auf der einen Seite stehen globaler Handelsdruck und Umstrukturierungen aufgrund technologischer und gesellschaftlicher Entwicklungen, auf der anderen Seite ergeben sich durch Elektromobilität und Softwareprodukte neue Chancen. Der „Automotive World of Work Outlook 2025“ des Personaldienstleisters ManpowerGroup soll zeigen: Wer jetzt die richtigen Entscheidungen trifft, kann gestärkt aus der Transformation hervorgehen.
„Die Automobilbranche befindet sich in einer Phase der Konsolidierung: Restrukturierung trifft auf den Aufbruch in elektrifizierte Geschäftsmodelle. Genau hier entscheidet sich die Wettbewerbsfähigkeit – nicht allein über Kosten, sondern über Kompetenzen“, ordnet Iwona Janas von ManpowerGroup Deutschland, die Ergebnisse des Reports (PDF) ein.
„Unternehmen dürfen jetzt nicht in den Wartemodus schalten. Auch wenn sich die Konjunktur abkühlt, bleiben die langfristigen Trends – Elektrifizierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit – bestehen. Wer heute in Umschulung, Wissenssicherung und internationale Talentstrategien investiert, legt das Fundament, um trotz Zöllen und Kostendruck in der nächsten Aufschwungphase schnell und flexibel zu reagieren.“
Globale Trends beeinflussen die Branche
- Trend zur E-Mobilität dauert an: Weltweit entwickelt sich die Elektromobilität weiter dynamisch: 2024 wurden 17 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft, ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2025 erwarten Experten mehr als 20 Millionen Neuzulassungen weltweit. Auch in Deutschland wächst der E-Auto-Markt: In den ersten neun Monaten 2025 stiegen die Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent auf rund 600.000 Elektrofahrzeuge.
- Fachkräftemangel bleibt auf Rekordniveau: Laut Report berichten 74 Prozent der Automobilunternehmen weltweit von massiven Schwierigkeiten, geeignete Talente zu finden. Zudem befürchten 72 Prozent der Arbeitgeber der Branche, dass die Alterung der Belegschaft erhebliche Auswirkungen auf ihre Personalstrategie haben wird. Allein in den USA werden in diesem Jahr schätzungsweise 10.000 Babyboomer pro Tag in den Ruhestand gehen.
- Volatiles Beschäftigungsklima: 91 Prozent der globalen Automobilhersteller geben an, dass die Unsicherheit in der internationalen Handelspolitik ihre Personalplanung beeinflusst. Bei der Befragung für das aktuelle Arbeitsmarktbarometer der ManpowerGroup gaben 45 Prozent der Unternehmen an, dass sie ihre Personalstärke halten wollen, 15 Prozent rechnen mit einem Abbau. Demgegenüber planen 38 Prozent Neueinstellungen – trotz geopolitischer Spannungen und Investitionszurückhaltung. Gleichzeitig geben 39 Prozent der Beschäftigten an, innerhalb der nächsten sechs Monate freiwillig den Arbeitgeber wechseln zu wollen.
- Software definiert das Auto neu: Software wird zunehmend zum Herzstück der Automobilindustrie. Bis 2030 könnten Software-basierte Geschäftsmodelle, etwa über Abonnements, Konnektivitätsdienste und digitale Upgrades, zusätzliche 1,5 Billionen US-Dollar Umsatz generieren. Das Fahrzeug der Zukunft wird ein rollender Computer – dafür braucht es Menschen, die Software, Mechanik und Ethik miteinander verbinden können.
- KI & Automatisierung: Rollen und Arbeitsprofile verändern sich tiefgreifend. 42 Prozent der Beschäftigten in der Automobilbranche befürchten, dass ihre Aufgaben in den nächsten zwei Jahren durch Technologie/Automatisierung ersetzt wird. Gleichzeitig wollen 65 Prozent der Hersteller die Prozessautomatisierung ausbauen. Gefragt sind künftig vor allem sogenannte Hybrid Skills, also Kombinationen aus technischen, kommunikativen und analytischen Kompetenzen.
Zum Artikel Autoindustrie zwischen Umstrukturierung, E-Boom und Software-Revolution auf ecomento.de

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