Die deutsche Autoindustrie betrachtet hohe und schwer durchschaubare Ladestrompreise als wesentliches Hindernis für den breiten Umstieg auf Elektroautos.
Auf einer Konferenz des Bundesverkehrsministeriums in Berlin betonte VDA-Präsidentin Hildegard Müller, die Kosten an den Ladesäulen seien aus Sicht der Branche „natürlich zu hoch und intransparent“. Müller forderte mehr Wettbewerb und widersprach damit Teilen der Energiewirtschaft, die auf die Notwendigkeit verweist, ihre Investitionen in die Ladeinfrastruktur zu refinanzieren.
Auch Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius kritisierte das deutsche Preisniveau und stellte einen internationalen Vergleich her. In China koste eine Kilowattstunde deutlich weniger, dort lägen die Preise zwischen drei und fünf Cent statt 30 bis 50 Cent. „Da darf man sich nicht wundern, dass in niedrigen Segmenten, wo es auf den Geldbeutel ankommt, die Elektromobilität dort schneller hochläuft als bei uns“, so Källenius.
Eine Studie im Auftrag des Ökostromanbieters Lichtblick vom Juni bestätigt das hohe Preisniveau in Deutschland. Demnach kostete das Laden pro Kilowattstunde im Juni durchschnittlich 52 Cent an öffentlichen Normalladepunkten und 60 Cent an Schnellladesäulen. Auf einer Strecke von 100 Kilometern lagen die Stromkosten beim langsamen Laden mit 10,45 Euro etwas über den Kraftstoffkosten vergleichbarer Verbrennerfahrzeuge.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder kündigte an, die Bundesregierung wolle im Rahmen des Masterplans Ladeinfrastruktur für mehr Transparenz bei Preisen sowie für einfachere Bezahlmöglichkeiten sorgen.
Automobile Magazine-Germany





































































































