Europäische Automobilhersteller stehen nach einer Reihe von Gewinnwarnungen im Jahr 2025 vor einer möglichen Erholung im kommenden Jahr. Laut Bloomberg Intelligence (BI) dürfte der „Stoxx Europe 600 Autoindex“ 2026 und 2027 einen deutlichen Anstieg des Gewinns je Aktie verzeichnen.
Für 2025 erwartet BI-Stratege Laurent Douillet, dass dieses Jahr „wahrscheinlich der Tiefpunkt“ für die Gewinne der Branche ist. Neue Elektrofahrzeug-Subventionen, Kostensenkungsmaßnahmen und strategische Neuausrichtungen hellten die Aussichten auf.
Die Gewinnentwicklung der Hersteller war 2025 durch interne Probleme und externe Belastungen stark beeinträchtigt. Dazu zählten US-Zölle, eine schwache Nachfrage in China, aggressive Konkurrenz chinesischer Hersteller und eine Verlangsamung des E-Auto-Markts.
So strich Porsche seine Prognose viermal zurück und reduzierte seine Elektroauto-Pläne, Stellantis verbuchte Milliarden an Einmalbelastungen für die Anpassung von Modellpaletten und Produktionsverlagerungen in den USA. Renault musste einen Verlust von 9,5 Milliarden Euro aufgrund einer Bilanzierungsänderung für die Beteiligung an Nissan ausweisen.
Zuletzt verschärfte ein Mangel an wichtigen Komponenten vom Chiphersteller Nexperia die Lage, der in einem politischen Konflikt zwischen den Niederlanden und China steckt. Volkswagen warnte kürzlich, dass die Einhaltung seiner Finanzziele von der kontinuierlichen Chipversorgung abhängt.
2026 könnte bessere Zahlen bringen
Trotz dieser Belastungen wächst die Zuversicht, gestützt auf steigende europäische Autoverkäufe, die im September den dritten Monat in Folge zunahmen. Nachlassende Zollbedenken und erste Effekte von Turnaround-Maßnahmen stützen die Erwartungen für 2026.
Herausforderungen bestehen weiterhin, besonders in den Schlüsselregionen USA und China, während die Fundamentaldaten laut Douillet „fragil“ bleiben. Zugleich könnten neue Subventionen für Elektrofahrzeuge in Deutschland in Höhe von drei Milliarden Euro bis 2029 sowie Maßnahmen zur Kostensenkung und Modellanpassung ab 2026 Wirkung zeigen.
Porsche signalisierte nach der Schwäche in China, Engpässen in der Lieferkette und einer abkühlenden E-Auto-Nachfrage, dass das Schlimmste vorbei sein könnte. Citigroup-Analyst Harald Hendrikse: „Obwohl Porsche lange gebraucht hat, um den China-Verkaufsverlust und die strategische Neuausrichtung bei Elektrofahrzeugen zu bewältigen, glauben wir, dass dies nun größtenteils erledigt ist.“ Volkswagen, das eine Wertminderung von 2,7 Milliarden Euro im Zusammenhang mit Porsches strategischem Wandel verbuchte, meldete solide Cashflows und Margen im dritten Quartal.
Analyst Tim Rokossa von der Deutschen Bank kommentierte die BI-Auswertung: „Dieser Bericht liefert trotz seiner Nuancen überzeugende Beweise für die zugrunde liegende Stärke des Geschäfts“, und neue Modelle sowie Kosteneinsparungen sollten die dringend benötigte Liquidität stützen.
Automobile Magazine-Germany





































































































