Mit dem Entwurf des neuen „Masterplan Ladeinfrastruktur 2030“ hat Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder die Strategie für den weiteren Ausbau des Ladenetzes in Deutschland vorgestellt.
Das Bundesministerium für Verkehr hat kürzlich die Verbändebeteiligung zum Masterplan-Entwurf gestartet und vor diesem Hintergrund den Entwurf veröffentlicht. Der Masterplan soll den Weg zum Ladenetz der Zukunft zeigen und bündelt die zentralen Maßnahmen für den Hochlauf der Elektromobilität bis 2030.
„Elektromobilität ist längst im Alltag angekommen – bei den Menschen zuhause, in Unternehmen und auf Deutschlands Straßen. Ob Pkw, Lkw oder Busse: Immer mehr Modelle fahren elektrisch. Damit der Anteil weiter steigen kann, braucht es eine Ladeinfrastruktur, die mitwächst und sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert“, so das Verkehrsministerium.
Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung vereinbart, den Ausbau einer „flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur“ sowohl für Pkw als auch für Lkw voranzutreiben. Der Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 konkretisiert diese Ziele und legt eine Umsetzungsstrategie fest.
„Der Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 ist unser neuer Fahrplan, um die zentrale Voraussetzung für den Umstieg auf die Elektromobilität für alle zu schaffen – und die heißt: Wer laden will, muss laden können“, erklärt Bundesminister Schnieder. „Dieses Ziel erreichen wir nur gemeinsam – mit den Ländern und Kommunen, den Unternehmen und Investoren und mit der Aufgeschlossenheit der Bürgerinnen und Bürger. Deshalb haben wir diese Perspektiven auch von Anfang an bei der Erarbeitung des Masterplans einbezogen und werden sie auch in die Umsetzung eng einbinden.“
Der Entwurf umfasst rund 40 Maßnahmen in fünf zentralen Handlungsfeldern:
- Nachfrage und Investitionen stärken
- Umsetzung vereinfachen und beschleunigen
- Wettbewerb und Preistransparenz erhöhen
- Integration ins Stromnetz verbessern
- Nutzerfreundlichkeit und Innovation steigern
Der Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 (PDF) sieht vor, die Investitions-, Genehmigungs- und Nutzungsbedingungen für den Aufbau von Ladeinfrastruktur zu erleichtern, soll das Laden einfacher machen durch nutzerfreundliche Preis- und Wettbewerbsstrukturen, den Aufbau von Ladeinfrastruktur in Mehrparteienhäusern, Betriebshöfen und Depots unterstützen und die Netzintegration von Ladeinfrastruktur verbessern sowie Innovationen wie das bidirektionale Laden fördern.
Mit den Maßnahmen wolle man Genehmigungsprozesse vereinfachen, Investitionen beschleunigen und Innovationen gezielt fördern – „damit das Laden überall in Deutschland einfach und zuverlässig möglich ist“, so das Verkehrsministerium.
„Breite Beteiligung und enge Abstimmung“
Mit der Verbändebeteiligung zum Masterplan-Entwurf knüpft das Ministerium an den Austausch mit dem im Juni gegründeten Expertenforum klimafreundliche Mobilität und Infrastruktur (EKMI) an. „Bereits unmittelbar nach Amtsantritt der Bundesregierung hatte das BMV mit Vertreterinnen und Vertretern aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft unter anderem über die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur der Zukunft beraten“, heißt es.
Auch innerhalb der Bundesregierung erfolge die Erarbeitung des Masterplans in enger Abstimmung zwischen den beteiligten Ressorts. Nach Auswertung der Rückmeldungen aus der Verbändeanhörung und der Ressortabstimmung soll der Entwurf finalisiert und dem Bundeskabinett zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Ziel ist ein Kabinettsbeschluss noch im Herbst 2025, damit die Umsetzung der Maßnahmen zeitnah beginnen kann.
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