Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche hat der Volkswagen AG im vergangenen Quartal einen erheblichen finanziellen Verlust verschafft. Der Mutterkonzern, zu dem neben Porsche auch Marken wie Audi, Seat/Cupra, Skoda oder der Nutzfahrzeughersteller Traton gehören, verzeichnete tiefrote Zahlen.
Mit 1,3 Milliarden Euro fiel der operative Verlust allerdings geringer aus als von einigen erwartet. Der Umsatz legte um 2,3 Prozent auf 80,3 Milliarden Euro zu, konnte die Belastungen durch Porsche jedoch nicht kompensieren.
Volkswagen-Finanzchef Arno Antlitz warnte vor den Folgen der gestiegenen Kosten und forderte einen konsequenten Sparkurs. „Allein die höheren Zölle von US-Präsident Donald Trump und die daraus resultierenden negativen Volumeneffekte kosteten Volkswagen im Gesamtjahr bis zu fünf Milliarden Euro“, erklärte Antlitz. Besonders Porsche und Audi seien betroffen, da sie keine eigene Fertigung in den USA besitzen und auf Importe aus Mexiko und Europa angewiesen sind. Insgesamt bezifferte Antlitz die Kosten für die Zölle und das Porsche-Debakel seit Jahresbeginn auf 7,5 Milliarden Euro.
Porsche musste im dritten Quartal fast eine Milliarde Euro Verlust verbuchen. Für das Gesamtjahr erwartet der Sportwagenbauer nur noch eine Marge von maximal zwei Prozent. Mitte September hatte Porsche einen kostspieligen Strategieschwenk angekündigt, um auf die anhaltende Krise in China, die schwache Nachfrage nach Elektroautos und die Zollpolitik in den USA zu reagieren.
Im Volumengeschäft lief es hingegen besser. Die Markengruppe Core, zu der die Kernmarke Volkswagen sowie Skoda und Seat/Cupra gehören, steigerte ihren Gewinn in den ersten neun Monaten um sieben Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Die Gewinnmarge blieb mit 4,4 Prozent konstant. Bei der Kernmarke Volkswagen habe sich die Marge dank des Sparprogramms verbessert, liege mit 2,3 Prozent aber weiterhin deutlich unter der Zielvorgabe von 6,5 Prozent bis 2029.
Die Markengruppe Progressive um Audi erzielte dagegen seit Jahresbeginn mit 1,6 Milliarden Euro rund ein Viertel weniger Gewinn als im Vorjahr. Auch hier wirkten die US-Zölle sowie Kosten aus der CO2-Regulierung negativ. Audi verfügt ebenfalls über kein eigenes Werk in den USA und ist daher besonders von den Zöllen betroffen.
Als Folge dieser Entwicklungen kappte Volkswagen zum dritten Mal in diesem Jahr seine Prognose und rechnet nun nur noch mit einer Gewinnmarge von zwei bis drei Prozent. Der Konzern sieht sich somit vor großen Herausforderungen, insbesondere durch externe Belastungen und die Schwierigkeiten bei den Premiummarken.
„Weiter ein gemischtes Bild“
„Mit Blick auf die ersten neun Monate sehen wir weiter ein gemischtes Bild. Einerseits den Markterfolg unserer Verbrenner- und Elektrofahrzeuge. Die Produktoffensive zahlt sich aus. In Europa kommt jedes vierte Elektroauto aus dem Volkswagen Konzern. Und wir machen weiter gute Fortschritte bei der Restrukturierung. Andererseits ist das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich schwächer. Das liegt auch an dem Hochlauf der margenschwächeren Elektrofahrzeuge“, so Finanzchef Antlitz.
„Hinzu kamen Belastungen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro vor allem durch erhöhte Zölle, die Anpassung der Produktstrategie bei Porsche und Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert von Porsche. Vor diesen Belastungen steht die Konzern-Marge bei 5,4 Prozent. Das ist im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld eigentlich ein ordentlicher Wert. Aber die erhöhten Zölle und die daraus resultierenden negativen Volumeneffekte belasten uns auf Jahresbasis mit bis zu 5 Milliarden Euro und wirken fort.“
Deshalb müsse Volkswagen die bereits beschlossenen Programme konsequent umsetzen, Maßnahmen vorziehen und neue Ansätze entwickeln, sagte Antlitz. „Dabei wird ein Schwerpunkt darauf liegen, unsere Skalen gezielt zu nutzen und Synergien im Konzern noch besser auszuschöpfen.“
Automobile Magazine-Germany





































































































