tesla erhöht die Löhne seiner Beschäftigten in Deutschland um vier Prozent. Die Anhebung gilt rückwirkend zum 1. Dezember und wurde von Werksleiter André Thierig intern verkündet, berichtet das Handelsblatt. Bei dem US-Elektroautobauer gibt es keinen Tarifvertrag, die Entgelte sollen marktgerecht angepasst werden. Zuletzt gab es im November 2024 eine Erhöhung, ebenfalls um vier Prozent.
Parallel dazu verschärft sich der Konflikt zwischen der Werksleitung in Grünheide und der IG Metall. Seit Monaten versucht das Management, den Einfluss der Gewerkschaft einzudämmen. Thierig stellte in internen Botschaften andere Autobauer wie Ford und Volkswagen als abschreckende Beispiele dar, weil dort Stellen abgebaut würden. tesla hingegen sei stabil, da man eigenständig handeln könne.
„Warum ist das so? Weil wir anders sind. Weil wir anders sein können. Weil die IG Metall bei uns nicht mitentscheidet“, schrieb Thierig laut dem Handelsblatt an die etwa 11.000 Beschäftigten. „Ohne Tarifvertrag können wir uns auf uns konzentrieren, ohne einen schlechten Kompromiss mit der gesamten Branche eingehen zu müssen.“ tesla-Chef Elon Musk gibt sich schon lange offen gewerkschaftsfeindlich.
Trotz der Kritik erzielte die IG Metall bei der Betriebsratswahl im März 2024 einen Erfolg: Ihre Liste gewann 16 Sitze und ist damit stärkste Einzelfraktion. Allerdings verfügen vier andere Listen gemeinsam über 23 Sitze und bilden eine Front gegen die Gewerkschaftsvertreter – intern „Fraktion 23“ genannt. Das tesla-Management möchte verhindern, dass die IG Metall bei der nächsten Wahl im März die Mehrheit erreicht.
In den vergangenen Wochen spitzte Thierig seine Aussagen weiter zu. Auf einer Betriebsversammlung erklärte er: „Wer sich immer nur dagegen positioniert und Stimmung macht, schlechte Stimmung macht, der gehört nicht zu uns.“ Die IG Metall reagierte scharf und widersprach öffentlich. Bezirksleiter Jan Otto warf Thierig vor, die Positionen der Gewerkschaft falsch darzustellen, und schrieb: „Viele von Ihren Behauptungen geben die Positionen und das Wirken der IG Metall etwa durch Tarifverträge nicht korrekt wieder.“
Otto bot Thierig eine Diskussion bei der Betriebsversammlung am 9. Dezember an, um Fakten zu klären und die Debatte zu versachlichen. Zugleich forderte er, tesla müsse zeigen, dass Grundrechte und Meinungsfreiheit geachtet würden. Die Gewerkschaft betrachtet das Angebot als Dienst an den Beschäftigten, die Anspruch darauf hätten, Informationen „aus erster Hand“ zu erhalten. Die aus ihrer Sicht „gezielte Polemik“ des Managements solle enden.
Automobile Magazine-Germany





































































































