Immer mehr Betreiber von Ladeinfrastruktur sehen sich mit Kabeldiebstahl konfrontiert, nicht nur in Deutschland. Vor allem das im Kabel enthaltene Kupfer wird entwendet. Darauf reagieren nun Unternehmen in Europa und den USA, wie Automotive News berichtet.
Tesla setzt auf ein System, das Farbstoffe im Inneren der Kabel verwendet, die Diebe beim Durchtrennen dauerhaft markieren. Auch andere Anbieter wie Electrify America oder ChargePoint setzen auf technische Hürden. So werden die Kabel mit schnittfestem Material ummantelt und zusätzliche Überwachungskameras installiert. Recyclinghöfe werden eingebunden, um gestohlenes Kupfer zurückzuverfolgen.
Der britische Anbieter InstaVolt versieht seine Kabel mit GPS-Trackern. Sobald ein Kabel aus einem vordefinierten Bereich entfernt wird, sendet das System im Drei-Sekunden-Takt Standortdaten und löst Echtzeitwarnungen aus. Zusätzlich kommen schnittfeste Ummantelungen und Farbstoffe zum Einsatz, die Täter identifizierbar machen.
Das US-Unternehmen ChargePoint stellte Anfang des Jahres seine neue Anti-Vandalismus-Strategie vor. Diese umfasst nicht nur ein patentiertes, schnittfestes Kabeldesign mit neuartigen Materialien, sondern auch ein integriertes Alarmsystem namens ChargePoint Protect. Dieses nutzt Lautsprecher, Bildschirme und Beleuchtung der Stationen, um Manipulationen zu erkennen und sofortige SMS- oder E-Mail-Warnungen an Betreiber zu senden. ChargePoint will das neue Kabeldesign lizenzieren, um die gesamte Branche besser zu schützen.
Doch Technologie allein reicht vielen nicht. Betreiber drängen auf schärfere gesetzliche Maßnahmen gegen Kabeldiebstahl. So fordert in Deutschland die EnBW, Ladekabel offiziell als Teil der öffentlichen Energieinfrastruktur einzustufen – was härtere Strafen ermöglichen würde.
Die Auswirkungen betreffen mehr als nur gestohlene Hardware. Jeder beschädigte Ladepunkt untergräbt das Vertrauen der Nutzer. Eine US-Studie Power zeigt: Zuverlässigkeitsprobleme wie fehlende oder beschädigte Kabel sind eines der größten Hemmnisse für die Verbreitung von E-Autos. Betreiber sprechen laut Automotive News inzwischen von einem „Wettlauf der Aufrüstung“, bei dem jede neue Schutzmaßnahme zwar Risiken mindert, aber auch die Betriebskosten steigen lässt.
Automobile Magazine-Germany





































































































