Die europäische Autoindustrie stemmt sich gegen die geplanten strengeren CO₂-Vorgaben für Plug-in-Hybride in der EU. Besonders der Verband der Automobilindustrie (VDA) unter Präsidentin Hildegard Müller versucht, eine ab 2027 drohende Verschärfung der Emissionsberechnung abzuwenden.
Zwar gesteht Müller im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ein, dass es sinnvoll sei, Fahrer dazu zu „motivieren“, häufiger elektrisch statt mit dem Verbrennungsmotor zu fahren – doch setzt sie auf eigene, unkonventionelle Lösungsansätze statt auf härtere gesetzliche Vorgaben.
Die Lobbyistin plädiert dafür, das elektrische Fahren „gezielt zu fördern“. Konkret schlägt Müller vor, Plug-in-Hybride künftig so auszustatten, dass regelmäßiges Laden verpflichtend wird. Innerhalb einer festgelegten Fahrstrecke müsse mindestens einmal die Batterie aufgeladen werden.
Bleibt ein Fahrer wiederholt untätig und ignoriert entsprechende Ladehinweise, solle die „Systemleistung reduziert“ werden – sprich: Das Fahrzeug würde gedrosselt, bis wieder geladen wird. Damit bringt die VDA-Chefin eine Art Ladezwang ins Gespräch, eine für die Branche ungewöhnliche Maßnahme. „Solche Maßnahmen fördern das elektrische Fahren gezielt“, meint Müller.
„Verbrenner-Aus“ ab 2035 unter Beschuss
Parallel dazu wird in Brüssel um das für 2035 geplante EU-Verbot von Neuwagen mit fossilem Verbrennerantrieb gerungen. Die Autoindustrie stellt sich dagegen. Sie argumentiert, der Termin sei unrealistisch, weil viele Kunden noch zögerten, auf lokal emissionsfreie Elektroautos umzusteigen.
Die deutschen Hersteller fordern daher, auch nach 2035 weiterhin Plug-in-Hybride und sogenannte Range-Extender-Modelle – E-Autos mit Verbrennungsmotor als Stromgenerator – verkaufen zu dürfen. Unterstützung erhalten sie aus der Politik: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kündigte der FAZ zufolge an, er werde „alles tun“, um ein striktes Verbrenner-Verbot in Brüssel zu verhindern.
Auch die Ministerpräsidenten der Bundesländer stellen hinter die Industrie. In einer gemeinsamen Erklärung warnten sie kürzlich, ein Festhalten am Verbot würde der deutschen Wirtschaft schaden und die gesellschaftliche Akzeptanz der Elektromobilität gefährden.
Automobile Magazine-Germany





































































































