Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) erwartet für das Jahr 2026 eine spürbare Belebung des deutschen Pkw-Gesamtmarktes. Nach zwei schwierigen Jahren infolge eines abrupten Förderstopps für Elektrofahrzeuge sieht der Verband klare Signale für eine Rückkehr des Wachstums – getragen durch die jüngsten Pläne der Regierungskoalition zur Förderung elektrischer Antriebe.
Nach seiner Jahresprognose erwartet der ZDK 2026 einen Anstieg der Pkw-Neuzulassungen um 3,5 bis 4 Prozent auf rund 2,95 Millionen Fahrzeuge. Davon werden voraussichtlich 1,1 Millionen einen batterieelektrischen Antrieb haben, reine Batterie-Elektrofahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV) gleichermaßen. Breitere E-Modellpaletten im Klein- und Kompaktwagensegment, höhere Reichweiten, sinkende Preisunterschiede zwischen Verbrennern und E-Fahrzeugen sowie der fortschreitende Ausbau der Ladeinfrastruktur werden die Nachfrage beflügeln.
„Die politischen Impulse, das breitere Modellangebot und die wachsende Alltagstauglichkeit elektrischer Antriebe greifen endlich ineinander“, sagt ZDK-Präsident Thomas Peckruhn. „2026 wird zum Jahr, in dem die Elektromobilität im Markt wirklich ankommen kann, wenn die Weichen richtiggestellt werden.“
Für 2025 rechnet der ZDK hingegen nur mit einem geringfügigen Anstieg der Pkw-Neuzulassungen auf 2,85 Millionen Fahrzeuge und einem stagnierenden Markt für BEV. Bereinigt um die in den vergangenen zwei Jahren massiv angestiegenen Eigenzulassungen der Hersteller und Händler – die zur Erfüllung der CO2-Flottengrenzwerte mehr als zweieinhalbfach erhöht wurden – wird der BEV-Markt 2025 nur knapp das Niveau von 2023 erreichen. Dämpfend wirken auch die anhaltend hohen Ladestrompreise sowie ein Mangel an Ladepunkten in Wohnquartieren.
Ohne einen schnelleren Hochlauf der E-Mobilität drohe in wenigen Jahren ein CO2-Preis von bis zu 300 Euro pro Tonne – und damit 70 bis 80 Cent mehr pro Liter Kraftstoff, erklärt der ZDK. Mobilität würde zur sozialen Frage, weil Menschen ohne Zugang zu Neuwagen von bezahlbarer Automobilität ausgeschlossen würden. Umso wichtiger sei die neue Förderstrategie der Bundesregierung, die zentrale, sozial ausgewogene ZDK-Vorschläge aufgreife und E-Mobilität in der Mitte der Gesellschaft voranbringe.
„Wir brauchen schnell mehr bezahlbare Elektrofahrzeuge und alternative Kraftstoffe. Deshalb ist die jetzt angekündigte Förderung unverzichtbar“, betont Peckruhn.
„Zwei verlorene Jahre – jetzt Aufbruch“
Nach dem Förderstopp durch die Ampel-Koalition im Dezember 2023 sei die private Nachfrage nach Elektroautos nahezu eingebrochen, so der ZDK. „Es waren zwei verlorene Jahre für die Elektromobilität“, bilanziert Peckruhn. Die von der schwarz-roten Regierungskoalition am 28. November verkündeten Fördermaßnahmen könnten nun jedoch die entscheidende Wende einleiten. Peckruhn zeigt sich zuversichtlich, dass der Pkw-Markt ab 2026 „endlich wieder Fahrt aufnimmt“.
Der Gebrauchtwagenmarkt bleibt 2025 laut dem ZDK stabil auf hohem Niveau. Trotz weiterhin hoher Neuwagenpreise fiel der Anstieg der Besitzumschreibungen aufgrund gesunkener Zinsen bislang moderat aus (+0,2 %). Bis Jahresende erwartet der ZDK rund 6,5 Millionen Halterwechsel. Auch 2026 dürfte dieses Niveau anhalten: Staatliche Förderimpulse und günstigere Finanzierungen lenkten zwar mehr Kunden Richtung Neuwagen, gleichzeitig sorgten hohe Fahrzeugpreise, die anhaltend schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung und ein deutlich gestiegenes Durchschnittsalter der Fahrzeuge für anhaltende Bewegung im Gebrauchtwagensegment.
„Der Gebrauchtwagenmarkt zeigt einmal mehr seine Stärke: Er federt Preissprünge ab und hält Deutschland mobil“, so Peckruhn.
Automobile Magazine-Germany






































































































