Die Gewinne vieler europäischer Automobilzulieferer sinken laut dem Branchenverband CLEPA auf ein kritisches Niveau. Schwache Profitabilität, rückläufige Produktionskapazitäten und wachsender Wettbewerb – besonders aus China – bedrohen die Investitionskraft der Branche und damit ihre globale Wettbewerbsfähigkeit.
Dies zeigt laut der Automobilwoche der aktuelle „Pulse Check“, eine halbjährliche Umfrage zur Geschäftslage. Die Prognosen zur Profitabilität fallen dabei deutlich negativ aus: Sieben von zehn Unternehmen erwarten Gewinne von unter fünf Prozent – eine Schwelle, die CLEPA zufolge nötig ist, um Investitionen in Technologie, Qualifikation und Kapazitäten aufrechtzuerhalten.
Ein Drittel der Zulieferer rechnet sogar mit sehr geringen oder keinen Gewinnen. Dies gefährdet Arbeitsplätze, Forschung, Entwicklung und künftiges Wachstum. Eine Trendwende zeichnet sich nicht ab: Auch für nächstes Jahr gehen rund 70 Prozent weiterhin von Gewinnen unter fünf Prozent aus.
CLEPA-Generalsekretär Benjamin Krieger warnt: „Anhaltend niedrige Profitabilität führt die Branche auf einen gefährlichen Pfad.“ Ohne entschlossenes Handeln drohe die Teilefertigung in Europa zu verschwinden, weil Unternehmen Standorte verlagern oder schließen müssten. Dies würde Fachwissen und tausende Arbeitsplätze kosten. CLEPA zufolge könnten 54.000 Stellen in den kommenden Jahren wegfallen.
Krieger fordert Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, darunter niedrigere Stromkosten, weniger Bürokratie und bessere Finanzierungsbedingungen. Die steigenden Kosten und die schleppende Nachfrage setzten die Automobilproduktion in Westeuropa zusätzlich unter Druck.
Fast die Hälfte der befragten Zulieferer plant, ihre Produktionskapazitäten in Westeuropa innerhalb der nächsten fünf Jahre zu reduzieren. Nur zehn Prozent rechnen dort mit einer Ausweitung. Wachstumspotenziale sehen die Unternehmen stattdessen in Nordamerika, Asien und China.
Gleichzeitig hat der Wettbewerb durch chinesische Zulieferer stark zugenommen. Sie profitieren von Kostenvorteilen, umfangreichen Subventionen und einer starken heimischen Basis. Bereits 69 Prozent der europäischen Zulieferer stehen nach CLEPA-Angaben in Konkurrenz zu chinesischen Importen – zwölf Punkte mehr als im Frühjahr. Drei von vier Befragten erwarten, dass der Druck durch Importe weiter zunimmt. Dies werfe ernste Bedenken auf, ob die europäische Automobilindustrie ihre Wertschöpfungsketten aufrechterhalten kann, so CLEPA.
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